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Trockenmauerroute GR 221

Der GR 221 wird auch Ruta de Pedra en Sec (Trockenmauerroute oder Trockenmauerweg) genannt, weil ein Großteil der Pfade über alte, gepflasterte Wege verläuft, welche früher die Dörfer und Besitztümer in den Bergen miteinander verbanden. Die typische Landschaft, die man zu sehen bekommt, sind Olivenhaine, die von Mauern umgeben sind, die in der Trockenbauweise, also ohne Mörtel, gebaut wurden. Der GR (135 km) wird von Port d’Andratx (im Süden der Insel) bis nach Pollença (im Norden) die gesamte Serra de Tramuntana überqueren.

Einige Gebäude in den Bergen wurden bereits zu Berghütten umgebaut. Geplante Varianten der Hauptstrecken (156 km) sollen an Peguera, Es Capdellà, Castell d’Alaró, Bunyola und Cala Tuent verlaufen. Die Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten der Wege und Hütten werden vom Umweltministerium des Mallorca-Inselrates betrieben. Die problemlos begehbaren Strecken verlaufen über öffentliche Wege oder durch öffentliches Land. Der Großteil des Gebirges ist jedoch in Privatbesitz, was zur Folge hat, daß es noch einige Zeit dauern wird, bis jeder Abschnitt des GR den Wanderern frei zugänglich ist.

Die ganze Strecke wird in 8 Tagesetappen geplant mit einer Hütte am Ende jeder Etappe.

ETAPPEN GR-221

1ª Port d’Andratx- Sant Elm- La Trapa, 3h 45’ (gut markiert, aber keine Übernachtungsmöglichkeit in Sa Trapa)

2ª La Trapa- Estellencs, 7h 15’(nicht markiert)

3ª Estellencs- Esporles, 5h 

4ª Esporles- Deià (Refugi de Can Boi), 6h 30’

5ª Deià- Port de Sóller, 3h 15’

6ª Port de Sóller- Ref.de Tossals, 8h

7ª Ref. de Tossals Verds- Lluc, 6h

8ª Lluc- Pollença (Refugi del Pont Romà), 4h 45’

Die offenen Abschnitte verlaufen auf öffentlichen Wegen oder über staatliches Land, ein Zehntel des geplanten Weitwanderweges wird jedoch privates Land durchqueren.

In diesen Fällen versucht man, eine Vereinbarung mit dem Besitzer zu erreichen. Nur in extremen Fällen müssen Grundstücksbereiche enteignet werden, sofern die gesetzlichen Bestimmungen der Wegeplanung dies erlauben.

Der Fernwanderweg GR 221 erschliesst uns den Trockenmauerbau in der Serra de Tramuntana, die von der UNESCO in der Kategorie Kulturlandschaft zum Welterbe erklärt wurde.

Die Route ermöglicht uns, die Spuren der Geschichte über Traditionen, Architektur, Bräuche, Küche und Kunsthandwerk dieses einmaligen Landstrichs auf Mallorca kennen zu lernen.

Der Weg verläuft oftmals in Küstennähe und mancherorts führt er auf die höchsten Gipfel des Gebirgszugs, wobei der höchste Punkt der Coll de ses Cases de sa Neu – mit etwas über 1000 Höhenmetern – ist.

Dieser landschaftliche Kontrast und die Vielfalt der Vegetation, mit schattigen Steineichenwäldern und dem typisch mediterranen niedrigen Strauchwuchs (Macchie und Garrigue), machen diesen Wanderweg noch attraktiver.

Der Fernwanderweg GR 221 verläuft hauptsächlich entlang alter, vom Consell de Mallorca restaurierter Wege, wodurch sich diese Route für Wanderbegeistete jeden Alters eignet. Das Klima der Insel erlaubt es, diesen Weg nahezu das ganze Jahr über zu begehen. Dieser Fernwanderweg wird, wenn er abgeschlossen ist, 271 Kilometer umfassen.

Diese gliedern sich in 8 Etappen der Hauptroute und 9 Varianten, mit Anschluss an Zahlreiche Gemeinden un interessante Orte. Am Ende jeder Etappe steht dem Wanderer eine vom Consell de Mallorca verwaltete Wanderherberge mit Unterkunft zur Verfügung.

DER  TROCKENMAUERWEG HEUTE

Der Weg umfasst derzeit 167 Kilometer geöffnete und ausgeschilderte Etappen (87 km) und Varianten (82 km). Dem Wanderer stehen 4 komplette Etappen zwischen Deià und Pollença zur Verfügung. Auch der Abschnitt zwischen Banyalbufar und Esporles über den alten Postweg Camí des Correu ist geöffnet. Die folgenden Varianten sind geöffnet: von S’Arracó zur Coll de sa Gramola, von Es Capdellà nach Estellencs, Pas Llis und von Tossals Verds nach Orient.

TROCKENMAUERBAU

Mit Steinen als einzigem Baumaterial hat der Mensch die Landschaft geformt und der Nutzung von natürlichen Ressourcen angepasst. Die so entstandenen Landschaftsbilder zeichnen sich durch einen hohen ethnologischen und bauhandwerklichen Wert aus und gelten als Spiegelbild einer über Generationen reichenden Gesellschaft und Kultur. Komplexität und Qualität der Mauern gehen auf das tradi tionel le Handwerk des Marger (Trockenmauerbaumeister) mit seinen bemerkenswerten technischen Kenntnissen zurück.

Mit dieser Technik wurden Wege und Straßen befestigt, Mauern an Grundstücksgrenzen errichtet, landwirtschaftlich genutzte Flächen geordnet sowie Wasserrisse kanalisiert, um der Erosion entgegenzuwirken. In bewaldeten Gegenden sind noch Meiler zur Herstellung von Holzkohle und Kalköfen zur Gewinnung von Kalk aus Kalkstein zu sehen. In höheren Gefilden zeugen Eiskeller von der Aufbewahrung von Eis für gastronomische und medizinische Zwecke. Am häufigsten zu besichtigen sind jedoch die Terrassenbeete, um tiefere, stabile Böden zu gewinnen. Sie machen 20% der Fläche der Serra de Tramuntana aus und mit ihren rund 200 km2 dienen sie hauptsächlich dem Olivenanbau.